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Diabetes Mellitus – Typen, Ursachen, Behandlung

Wer glaubt, dass Diabetes mellitus, auch „Zuckerkrankheit“ genannt, nur einen kleinen Teil der Bevölkerung betrifft, irrt sich gewaltig.

Allein in Deutschland sind mehr als 7 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt, eine Steigerung von 38% im Vergleich zu 1998. Jeden Tag kommen um die 1500 Neuerkrankungen dazu.

Obwohl Diabetes heute schneller diagnostiziert werden kann, liegt die Dunkelziffer der Erkrankten alarmierend hoch: mehr als 2 Millionen Deutsche wissen nichts von ihrer Diabetes Erkrankung, da die Symptome oft nicht erkannt oder anderen Krankheiten zugeordnet werden.

Dabei verursacht Diabetes erhebliche Langzeitschäden, wie z.B. Nierenversagen, Gefäßschäden oder Schäden im Herz-Kreislauf-System. 

Die ersten zehn Jahre nach Erkrankung sind besonders entscheidend für den weiteren Verlauf und dem Risiko für Folgeerkrankung. Daher ist es ratsam sich ausreichend über die Symptome von Diabetes zu informieren.

Der Folgende Artikel wird Ihnen dabei helfen die verschiedenen Facetten von Diabetes besser zu verstehen und weitere Informationen zu den Symptomen, der Diagnose und der Behandlung liefern.

Verbreitung der Krankheit (Epidemiologie)

Während es 1980 noch um die 108 Millionen Diabeteserkrankte weltweit gab, ist diese Zahl bis 2014 auf schätzungsweise 422 Millionen Betroffene gestiegen.

Doch nicht nur der absolute Anstieg an Erkrankten ist besorgniserregend; auch der Anteil der Erkrankten prozentual zur Bevölkerung hat sich nach Angaben der WHO zwischen 1980 und 2014 von 4.7% auf 8.5% verdoppelt.

Diabetes-mellitus

Fast jeder Zehnte weltweit ist also von Diabetes betroffen. Allein in Deutschland gibt es mehr als 7 Millionen Erkrankungen, eine Steigerung um 38% im Vergleich zum Ende der 90er. Und täglich kommen 1500 Neuerkrankungen hinzu.

Ein Großteil der Diabetes Erkrankten weltweit leidet unter Diabetes Typ-2, einer Form von Diabetes die erst in späteren Lebensjahren als Resultat von mangelnder Bewegung und zunehmender Fettleibigkeit auftritt. Allein in Deutschland sind 6.9 Millionen Menschen von Diabetes Typ-2 betroffen.

Obwohl Diabetes eine Diagnose ist, mit der man weiterleben kann, war sie allein im Jahr 2012 für 1.5 Millionen Tode verantwortlich.

Zusätzlich sterben jährlich hunderttausende von Menschen an den Folgeerkrankungen, die durch Diabetes verursacht wurden.

43% dieser Tode geschehen bereits vor dem 70. Lebensjahr der Erkrankten. Diabetes ist daher keine Diagnose, die man als einfach abtun sollte.

Umso erschreckender ist es, dass die Dunkelziffer der Erkrankten in Deutschland bei rund 2 Millionen Menschen liegt, die nichts von ihrer Erkrankung wissen oder deren Symptome anderen Krankheiten zugeordnet wurden.

Es kann also nicht schaden, sich mit den Details von Diabetes mellitus auseinander zu setzen.

Welche verschiedenen Arten von Diabetes mellitus gibt es?

Definition & Klassifikation nach ICD-10

  • Typ-1 Diabetes: Primär insulinabhängige Form von Diabetes mellitus
  • LADA: Verzögert auftretende, autoimmunbedingt Form von Diabetes im Erwachsenenalter, die Diabetes Typ-1 ähnelt 
  • Typ-2 Diabetes: Nicht primär insulinabhängige Form von Diabetes mellitus
  • Typ-3 Diabetes: Sonderform von Diabetes mellitus, die sich weder Typ-1 oder Typ-2 Diabetes zuordnen lässt (z.B. MODY-Diabetes)
  • Gestationsdiabetes: Temporäre Form von Diabetes mellitus, die in der Schwangerschaft auftritt

Diabetes Typ 1

Beim Typ-1 Diabetes handelt es sich um eine primär insulinabhängige Form vom Diabetes mellitus.

Die Ursachen hierfür sind entweder ein absoluter Mangel an Insulin oder ein Versagen der Zellen in der Bauchspeicheldrüse, die Insulin produzieren.

Der Körper kann also nur sehr wenig oder gar kein Insulin herstellen. Diese Form von Diabetes tritt erstmals im Kindes- oder Jugendalter und ist bisher nur behandelbar, aber nicht heilbar.

Was hilft wirklich bei Diabetes Typ 2?

Machen Sie einen kurzen Test und finden Sie heraus, was Sie selbst gegen Diabetes Typ 2 unternehmen können:

Diabetes Typ 2

Beim Typ-2 Diabetes handelt es sich um eine nicht primär insulinabhängige Form des Diabetes mellitus.

Die Ursachen hierfür sind entweder eine verminderte Empfindlichkeit der Körperzellen für Insulin, eine sogenannten „Insulinresistenz“, oder eine jahrelange Überproduktion an Insulin, eine sogenannten „Insulinerschöpfung“.

In beiden Fällen ist es dem Körper erschwert bis unmöglich, den Zucker im Blut abzubauen.

Während Diabetes Typ 2 früher auch als „Altersdiabetes“ bezeichnet wurde, weil es meist bei älteren Menschen diagnostiziert wurde, erkranken heutzutage zunehmend auch junge Erwachsenen oder sogar Jugendliche an ihm.

Gründe hierfür sind neben erblichen Ursachen die Zunahme von Übergewicht und Bewegungsmangel in der Bevölkerung.

Von den mehr als 7 Millionen Diabetes Erkrankten liegt bei etwa 6,9 Millionen Menschen Diabetes Typ 2 vor. 

Latent Autoimmune Diabetes in Adults (LADA)

Unter dem Begriff LADA versteht man eine Sonderform von Diabetes Typ-1 („Diabetes Typ-1.5“), eine verzögerte, autoimmunbedinge Form von Diabetes, die erst im Erwachsenenalter auftritt. 

Das besondere an dieser Sonderform von Diabetes ist, dass sie oft erst im Alter von über 35 Jahren auftritt und für die ersten sechs Monate keiner Insulintherapie bedarf.

Eigenschaften, die eigentlich auf Diabetes Typ-2 schließen lassen würden. Deshalb wird LADA oft als Diabetes Typ-2 fehldiagnostiziert.

Jedoch entsteht LADA im Gegensatz zu Diabetes Typ-2 durch einen autoimmunen Prozess, bei dem sich Antikörper bilden, welche die insulinproduzierenden Zellen im Körper angreifen.

Eine Eigenschaft, die eigentlich auf Diabetes Typ-1 zutrifft. Da LADA klinische Merkmale von Diabetes Typ-1 und Typ-2 aufweist, wird es inoffiziell auch als Diabetes Typ-1,5 bezeichnet.

Offiziell ordnet man es jedoch als Sonderform unter Diabetes Typ-1 ein.

Die Ursachen für LADA sind, ähnlich wie bei Diabetes Typ-1, noch nicht vollständig geklärt.

Im Allgemeinen gilt, je jünger ein Patient mit einem zunächst nicht insulinpflichtigen Diabetes mellitus ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um einen LADA handelt.

Weitere Informationen zu LADA finden Sie hier: https://diabetesinformationsdienst.de/der-latent-autoimmune-diabetes-mellitus-im-erwachsenenalter-lada/

Diabetes Typ 3 (z.B. MODY-Diabetes)

Unter Typ-3 Diabetes sammelt man die Sonderformen von Diabeteserkrankungen, die weder Typ-1 noch Typ-2 Diabetes zugeordnet werden können.

Die Ursachen für diese Form von Diabetes mellitus liegen meist bei Gendefekten, Virus- oder Autoimmunerkrankungen, Chemikalien oder Medikamenten. Diese Form von Diabetes ist jedoch sehr selten.

Eine der prominentesten Formen von Diabetes Typ-3 ist der sogenannte MODY-Diabetes, Maturity Onset Diabetes of the Young.

Hierbei handelt es sich um eine seltene Form des Erwachsenendiabetes, der jedoch schon im Kindes- und Jugendalter auftritt.

Ursache hierfür ist eine spezielle Genveränderung der Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse. Erkennbar wird diese seltene Unterform von Diabetes Typ-3 meist durch ein fehlendes Übergewicht der Betroffenen und der Abwesenheit von für Diabetes Typ-1 typischen Autoimmunphänomene.

Schätzungen zu Folge betrifft MODY-Diabetes nur 1-2% der Diabeteserkrankten.

Weitere Informationen zu MOBY-Diabetes finden Sie hier: https://www.diabetesinformationsdienst-muenchen.de/erkrankungsformen/seltene-formen/index.html

Gestationsdiabetes

Bei der der sogenannten Schwangerschaftsdiabetes handelt es sich um eine Störung der Blutzuckerverarbeitung in der Schwangerschaft.

Der dadurch erhöhte Blutzucker kann sowohl die Schwangere als auch das Kind gefährden, auch wenn die Schwangerschaft in den meisten Fällen normal weiter verläuft.

Schwangerschaftsdiabetes tritt bei etwas 5% der Schwangerschaften auf, wird aber in vielen Fällen zu spät oder überhaupt nicht diagnostiziert. 

Wie erkenne ich Diabetes?

Symptome von Diabetes

In der Theorie scheinen sich die verschiedenen Formen von Diabetes mellitus klar gegeneinander abzugrenzen. In der Praxis ist dies jedoch um einiges schwieriger als es scheint, da die Symptomatiken oft nicht eindeutig sind.

Eine genauere Beschreibung der Symptome der verschiedenen Diabetes Formen finden Sie hier: Diabetes Symptome

Wie wird Diabetes festgestellt?

Die Diagnose

Besteht ein Verdacht auf Diabetes mellitus Typ 1 oder 2, ist es ratsam sich an den Hausarzt oder einen Facharzt für Innere Medizin und Endokrinologie/Diabetologie zu wenden.

Dort wird erst eine gründliche Anamnese durchgeführt, in der die Beschwerden genau geschildert und dokumentiert werden.

Im Anschluss wird eine Urinprobe abgegeben und ein Termin für eine Blutabnahme vereinbart, da die letztere nüchtern erfolgen muss. Anhand beider Proben kann der Arzt dann einen Diabetes-Test, den sogenannten Glukosetoleranztest, durchführen.

Genauere Informationen zum Glukosetoleranztest finden Sie hier: Diabetes Diagnose

Was hilft bei Diabetes Typ 2?

Ernährungsumstellung, Medikamente und Co. – machen Sie diesen kurzen Test und finden Sie heraus, was Sie selbst gegen Diabetes Typ 2 machen können:

Ursachen erkennen

Die verschiedenen Typen von Diabetes unterscheiden sich nicht nur in ihren Symptomen, sondern auch in ihren Ursachen.

Da die Ursachen für Diabetes oft Teil der Behandlung sind, ist es ratsam sich über die verschiedenen Ursachen genau zu informieren. 

Genauere Informationen über mögliche Ursachen von Diabetes mellitus finden Sie hier: Diabetes Ursachen

Behandlungsmöglichkeiten von Diabetes

Wir der Diabetes und seine Begleiterkrankungen rechtzeitig erkannt und richtig behandelt, lassen sich Folgeerkrankungen hinauszögern oder sogar verhindern.

Für jeden Typ von Diabetes gibt es daher zunächst zwei Ziele: kurzfristig sollen die akuten Symptome wie z.B. Durst, Müdigkeit und allgemeinem Unwohlsein in den Griff bekommen werden, langfristig gilt es die Folgeerkrankungen zu verhindern oder ihr Fortschreiten einzugrenzen.

In den Details unterscheiden sich die verschiedenen Diabetes Typen: so steht bei der Behandlung von Typ-1 Diabetes der Ersatz des fehlenden Insulins im Vordergrund, während bei der Behandlung von Typ-2 Diabetes der Aufbau einer geregelten und nachhaltigen Lebensweise und Ernährung im Vordergrund stehen.

Haben Sie Angst unter Diabetes zu leiden?

Diabetes Test: Machen Sie den online Diabetes Selbsttest

Sollten Sie unter Diabetes Symptomen leiden, ist es ratsam umgehend einen Arzt aufzusuchen. Um die Wartezeit zum Termin ein wenig zu überbrücken, können Sie in der Zwischenzeit den Online Diabetes Selbsttest des Bayrischen Staatsministeriums für Pflege und Gesundheit machen.

Weitere Informationen zum Diabetestest und den Link zum online Selbsttest finden Sie hier: Diabetes Test

Claudia-Michaela Fischer, Diabetes Selbsthilfe

Diabetes Selbsthilfe Interessengemeinschaft
Claudia-Michaela Fischer
Abtsleitenweg 16
97074 Würzburg

E-Mail: [email protected]
Tel: 030 / 20 16 77-33 

Quellen

  • https://www.gesundheitsinformation.de/diabetes-typ-2.2486.de.html
  • https://www.diabetesde.org/ueber_diabetes/was_ist_diabetes_/diabetes_in_zahlen
  • https://www.diabetesde.org/ueber_diabetes/was_ist_diabetes_/habe_ich_diabetes_/symptome_bei_diabetes_typ_1_und_typ_2
  • https://www.stmgp.bayern.de/vorsorge/diabetes/risiko-test/
  • https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/204871/9789241565257_eng.pdf;jsessionid=AD8E3D54E1DF416ADF13E060CCA50501?sequence=1
  • https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/diabetes.html
  • https://www.diabetesinformationsdienst-muenchen.de/erkrankungsformen/folgeerkrankungen/index.html

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Diabetes 2030

Zum 4. Mal tagte das Fachsymposium „Diabetes 2030“ am 21. und 22. Februar 2019 mit Vertretern der Politik, dem Gesundheitswesen und aller Diabetesverbände in Berlin. Es wurde die Bedeutung der Nationalen Diabetesstrategie und der aktuelle Diabetes-Zustand in Deutschland aufgezeigt. Für DDH-M war unsere Vorstandsvorsitzende Judith Krämer dabei.

Rund 100 Vertreter der Politik, Krankenkassen, Wirtschaft, Diabetes-Fachorganisationen und der Diabetes-Selbsthilfe trafen sich am 21. und 22. Februar 2019 bereits zum 4. Mal zum Fachsymposium „Diabetes 2030“ in Berlin. Seine Exzellenz F.A. Petersen, Botschafter des Königreichs Dänemark, stellte dafür nicht nur das Gemeinschaftshaus der nordischen Botschaften, das „Felleshus“ zur Verfügung, sondern hieß auch alle Gäste sehr herzlich willkommen. In ihrem Vorwort erklärte Tina Abild Olesen (Geschäftsführerin Novo Nordisk), dass die reele Chance besteht, die Diabetes-Prävalenz auf ein Niveau zu halten, welches für unsere Gesellschaft tragbar ist. In eine Zielgerade umformuliert, bedeutet dies, dass im Jahr 2045 nicht mehr als 1 von 10 Erwachsenen an Diabetes erkrankt ist, so ihre Worte. Dazu müssen alle gesellschaftlichen Kräfte gebündelt werden, was Ziel dieses Fachsymposiums ist.

Das Felleshus –  öffentlich zugängliches Gemeinschaftshaus der Nordischen Botschaften.

Als Vertreterin der Deutschen Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M) konnte ich erleben, mit wie viel Fachwissen und statistisch fundierten Zahlen das Problem Diabetes von den Rednern umrissen wurde. So wurde durch das Dänische Diabetes-Register aufzeigt, dass Diabetes die Lebenszeit um 5 – 20 Jahre verkürzen kann. Das Robert-Koch-Institut RKI spricht von derzeit 7 Mio. Menschen mit erkanntem oder unerkanntem Diabetes in Deutschland. Wenn nichts unternommen wird, könnten laut RKI im Jahr 2040 bereits 10,7 bis 12,3 Mio. Menschen an Diabetes erkrankt sein. Zahlen, wie diese zeigen, dass es dringend notwendig ist, über die deutsche Nationale Diabetesstrategie zu diskutieren und den aktuellen Diabetes-Zustand in Deutschland zu analysieren. Die zunehmende Bedeutung der Nationalen Diabetesstrategie wird auch immer mehr von der Politik wahrgenommen, wenn auch nach Ansicht der Selbsthilfe immer noch viel zu wenig. 

Im Koalitionsvertrag 2018 hat sich die Politik verpflichtet, ganz gezielt Volkskrankheiten wie Diabetes den Kampf anzusagen. Die Idee ist, eine breite Front gegen den Diabetes unter der Federführung des Bundesgesundheitsministeriums zu bilden und dabei alle wichtigen Akteure aus Wissenschaft, Ärzteschaft, Krankenkassen und Industrie von Anfang zusammenzubringen. Darin waren sich die Redner der Podiumsdiskussion einig. Staatssekretär Lutz Stroppe beschrieb als einen der nächsten Schritte der Nationalen Diabetesstrategie die Beauftragung des RKI, um eine evidente Datengrundlage zum Diabetes zu schaffen. Deutschland fehlt dieses Diabetes-Register, deren Datengrundlage eine Basis für Aufklärungsmaßnahmen, Informationen für die Bevölkerung und für Präventionsmaßnahmen geben soll.

Für mich als Vertreterin der Diabetes-Selbsthilfe erscheint das Handeln der Politik sehr ambitioniert, jedoch wird viel Zeit ins Land gehen, bis ein Diabetes-Register bzw. die geplante Diabetes-Surveillance (Surveillance = systematische und kontinuierliche Überwachung) den erhofften Zweck erfüllen. Es wird deutlich, dass gerade die Selbsthilfe noch mehr tun kann und muss. Auch aus diesem Grund haben sich die Diabetes-Selbsthilfeverbände seit 2018 zu einer Diabetiker-Allianz (DA) zusammengeschlossen, um gemeinsam eine zweite starke und patientennahe Front gegen den Diabetes zu bilden.

Für uns als DDH-M ist es sehr wichtig, dass die Selbsthilfe mehr Akzeptanz erhält und als Partner gesehen wird. Immerhin vertreten wir sehr viele der Betroffenen und haben auch Zugang zu vielen, die unsere Mitglieder sind. Wir können ganz entscheidend dazu beitragen, die Datenerhebung mitzugestalten, können dabei eigene vorhandene Ressourcen nutzen und viele Ansätze liefern. Es wäre für uns an der Basis durchaus möglich, Symptome, Morbidität oder Mortalität zu erfassen, aber auch sogenannte PROs (Patient Reported Outcomes), Merkmale der Lebensqualität, Wirkungen und Nebenwirkungen der Diabetes-Therapie.

Die PROs spielen im Nutzenbewertungsprozess des AMNOG eine zunehmende Rolle. Wir müssen uns schon fragen, warum diese Parameter nicht längst in das bestehende DMP Programm involviert sind oder auch über die Selbsthilfeverbände abgefragt werden.

Als Fazit des Fachsymposium „Diabetes 2030“ kann ich sagen: Es gib reichlich Themen zum Diskutieren und noch mehr Gründe für ein schnelles und effizientes Handeln. Aber ich hatte das erste Mal das Gefühl, dass wir gemeinsam mit „Diabetes 2030“ vorankommen, dass es wieder einen Schritt nach vorn ging und trotz unterschiedlicher Perspektiven, die Versorgung unserer Mitglieder wissensbasiert verbessert wird.

Judith Krämer

Vorsitzende

Mit der Veranstaltungsreihe „Diabetes 2030“ möchte Novo Nordisk zu einer besseren Diabetesversorgung beitragen. Dazu werden verschiedene Akteure im Gesundheitswesen für einen Austausch und zur Vernetzung zu Fachsymposien eingeladen. Pressemitteilung Diabetes 2030_Novo Nordisk

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Diabetes und Alkohol – ein Ratgeber der DDH-M

Blutzuckerwerte und Promille sind Themen der neuen Broschüre der DDH-M. Der „Partyflyer“ gibt Hinweise und Tipps, wie u.a. eine Unterzuckerung nach Alkohol vermieden wird. 

Auf Bitten unser Diabetes-Eltern hat die DDH-M Jugend dieses Thema aufgegriffen und den Flyer Diabetes und Alkohol erstellt. Darin werden die alkoholischen Getränke in BEs und KH/KE aufgelistet, es gibt eine Anleitung zur nächtlichen Blutzuckerkontrolle und was zu tun ist, wenn es doch zur Ketoazidose kommt. Besonders ist, dass in dieser Information nicht nur Ärzte und Berater zu Wort kommen. Junge Typ-1er geben ihre ganz persönlichen Erfahrungen im Umgang mit Alkohol an andere junge Typ-1er weiter.

Beginnt die Pubertät, entziehen sich die jungen Erwachsenen nach und nach der elterlichen Fürsorge. Aus Kindergeburtstagen werden Partys, auf denen erste Erfahrungen mit Alkohol gemacht werden. Übermäßiger Alkoholkonsum kann für Menschen mit Diabetes Typ 1 jeden Alters schnell lebensgefährlich werden. Grund ist, dass Alkohol die Freisetzung der Glukose aus der Leber behindert und somit der Blutzuckerhaushalt aus dem Gleichgewicht gerät. Kommen Wahrnehmungsstörungen durch Alkohol verursacht hinzu, ist weder eine saubere Blutzuckermessung noch eine der Situation angepasste Blutzuckerkorrektur möglich. Der Typ-1-Partygast benötigt dringend fremde Hilfe, denn die Gefahr, stark zu unterzuckern, ist groß. Am besten ist es für junge Typ-1ern demnach, erste Erfahrungen mit Alkohol in einem bekannten Umfeld oder im Freundeskreis zu machen, wo das Wissen über Diabetes Typ 1 präsent ist und im Notfall richtig reagiert werden kann. Trotzdem sollte jungen Partygängern mit Typ-1-Diabetes klar sein: Sie spielen mit ihrer eigenen Gesundheit.

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Patientenleitlinie „Diabetes und Straßenverkehr“ der DDG

Was Diabetespatienten beim Autofahren beachten müssen und welche Rechte sie haben

Die neue Patientenleitlinie „Diabetes und Straßenverkehr“ der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) gibt eine Orientierung, wie Menschen mit Diabetes sicher am Straßenverkehr teilnehmen können. Sie beinhaltet Handlungs­empfehlungen und Hinweise, wie Betroffene ihre Rechte gegenüber Ärzten und Behörden wahren, wenn es um die Fahreignung und Fahrsicherheit geht.

Die Patientenleitlinie „Diabetes und Straßenverkehr“ der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) basiert auf den Erkenntnissen der wissenschaftlichen S2e-Leitlinie Diabetes und Straßen­verkehr. Sie macht Betroffene, ihre Angehörigen und ihr soziales Umfeld (Arbeitsstelle, Behörden etc.) mit den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Thema „Diabetes und Straßenverkehr“ vertraut. Die Leitlinie gibt Empfehlungen und rechtliche Grundlagen zur sicheren Teilnahme am Straßenverkehr.

Menschen mit Diabetes verursachen nicht häufiger Unfälle als stoffwechsel­gesunde Kraftfahrer. Entscheidend sind eine gute therapeutische Einstellung und die voraus­schauende Versorgung des Diabetes durch den Betroffenen. Die Patientenleitlinie „Diabetes und Straßen­verkehr“ sorgt bei Kraftfahrern mit Diabetes mit Empfehlungen, Hinweisen und Ratschlägen für mehr Sicherheit. Der Erhalt der privaten und beruflichen Mobilität und damit die Teilhabe am täglichen Leben sind für Menschen mit Diabetes ein Stück Lebensqualität.

Die Patientenleitlinie „Diabetes und Straßenverkehr“ informiert über:

  • Unterzuckerungen, Stoffwechsel­entgleisungen, chronische erhöhte Blutzucker­werte u.a.
  • Diabetische Folge­erkrankungen
  • diabetesbedingte Begleit­erkrankungen
  • altersspezifische Besonderheiten
  • betriebsmedizinisches und verkehrs­medizinisches Gutachten
  • rechtliche Gesichtspunkte
  • Empfehlungen für Kraftfahrer mit Diabetes (Behandlung mit Sulfonyl­harnstoffen u./o. Insulin)
  • Begutachtungsleitlinien zur Kraftfahr­eignung der Bundes­anstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Rat & Hilfe, Wörterbuch und hilfreiche Links
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Weltdiabetestag mit aktuellem Diabetes-Atlas der IDF

14. November, Weltdiabetestag – die International Diabetes Federation (IDF) veröffentlicht die 9. Auflage des Diabetes Atlas. Dieser Atlas beinhaltet Daten über die Häufigkeit des Auftretens von Diabetes, die Sterblichkeit und die Ausgaben des Gesundheitswesens auf globaler, regionaler und nationaler Ebene. 

Heute zum Weltdiabetestag veröffentlicht die International Diabetes Federation (Internationale Diabetes Förderation IDF) die 9. Auflage des „Diabetes Atlas“. Dieser Atlas beinhaltet Daten über die Häufigkeit des Auftretens von Diabetes in einem bestimmten Zeitraum (Prävalenz), die Sterblichkeit und die Ausgaben des Gesundheitswesens auf globaler, regionaler und nationaler Ebene. Der Atlas ist wichtig für Politik und Entscheider, die über Diabetesbehandlung und -prävention befinden müssen, aber auch für gemeinnützige Diabetes-Organisationen, die auf Entscheidungen Einfluss nehmen.

Diabetes ist eine globale Volkskrankheit

Der IDF Diabetes Atlas bringt in der 9. Auflage Zahlen, die alarmierend sind: Geschätzt ist die Zahl der mit Diabetes lebenden Erwachsenen im Vergleich zu 2017 um 38 Millionen gestiegen. Derzeit leben weltweit 463 Millionen Erwachsene mit Diabetes, 90 % mit einem Diabetes Typ 2. 

Die Zunahme der Erkrankungen an Typ-2-Diabetes wird auf sozioökonomische, demografische, ökologische und genetische Faktoren zurückgeführt. Die alternde Bevölkerung, sinkende körperliche Aktivität der Menschen, die Bequemlichkeit der Städte und zunehmendes Übergewicht und Adipositas werden hier in Zusammenhang gebracht.

Die Zunahme des Typ-1-Diabetes ist nicht erklärbar. Weltweit leben über 1,1 Millionen Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren mit einem Typ-1-Diabetes.

 *Wichtige Erkenntnisse aus der 9. Auflage des IDF Diabetes Atlas sind: 

  • Die Gesamtzahl der Menschen mit Diabetes wird bis 2030 voraussichtlich auf 578 Millionen und bis 2045 auf 700 Millionen steigen.
  • 374 Millionen Erwachsene haben eine Beeinträchtigung der Glukosetoleranz, wodurch sie einem hohen Risiko ausgesetzt sind, an Typ-2-Diabetes zu erkranken.
  • Diabetes war im Jahr 2019 für geschätzte 760 Milliarden US-Dollar an Gesundheitsausgaben verantwortlich.
  • Diabetes gehört zu den zehn häufigsten Todesursachen, wobei fast die Hälfte der Todesfälle bei Menschen unter 60 Jahren auftritt.
  • Eines von sechs lebendgeborenen Babys ist während der Schwangerschaft von Hyperglykämie (Überzuckerung) betroffen.

Die steigenden Erkrankungsraten belasten das Gesundheitssystem der einzelnen Länder. Die optimale Versorgung und die Bezahlbarkeit der lebenswichtigen Arzneimittel sind eine Herausforderung. Diabetes wird als „Globales Gesundheitsproblem“ bezeichnet, auch in Hinblick auf die hohe Zahl der Menschen, die nicht oder zu spät diagnostiziert werden.

Ein unentdeckter Diabetes birgt das Risiko schwerer und lebensbedrohlicher gesundheitlicher Komplikationen: Schlaganfall, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erblindung, Nierenversagen, und Amputation von Gliedmaßen. Diabetes führt im Zusammenhang mit Begleit- und Folgeerkrankungen zu einer geringeren Lebenslität und Lebenserwartung.

Quelle:
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2019-11/48173870-international-diabetes-federation-neueste-zahlen-zeigen-dass-463-millionen-menschen-weltweit-mit-diabetes-leben-und-die-tendenz-ist-weiter-steigend-006.htm
Original-Content von: Int. Diabetes Federation, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.ch/de/pm/100011292/100836638

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Diabetes Typ 1 und Zöliakie – eine betroffene Familie erzählt

„Viel für wenig – Clever kochen mit Björn Freitag“ – ist eine Sendung des WDR mit Kochprofi Björn Freitag, in welcher er einer Familie aus dem Sauerland hilft, wieder mit glücklichen Gesichtern am Essenstisch zu sitzen. Vater und Sohn sind an Zöliakie und an Diabetes Typ 1 erkrankt.

Björn Freitag, Kochprofi und WDR-Vorkoster, hat eine Familie aus dem Sauerland besucht. In dieser Familie haben der Familienvater und auch der Sohn Diabetes Typ 1 und dazu Zöliakie. Aufgrund der Zöliakie müssen Vater und Sohn deshalb auf Weizenmehl und viele andere Produkte verzichten. Sie wünschen sich, dass ihre Lieblingsgerichte und auch der Lieblingskuchen so schmecken, wie glutenhaltige.

Im Supermarkt gibt es etliche glutenfreie Produkte zu kaufen, auch Koch- und Backbücher für eine glutenfreie Ernährung sind keine Rarität. Wer jedoch den Geschmack einer glutenfreien Pizza mit einer normalen Pizza vergleicht, muss feststellen, dass es doch Unterschiede gibt. Viele empfinden die glutenfreien Gerichte und auch das Gebäck als ganz anders, ganz anders als gewohnt. So vermisst auch die Familie den Originalgeschmack von Döner, Pizza und saftigem Kuchen. Hier muss Profikoch Björn Freitag mit seiner Erfahrung helfen, wenn es um das Kochen geht. Der Profikoch zeigt der Familie glutenfreie Varianten für die Lieblingsessen der Familie: Nudeln, Pizza, Döner & Co. und das schmeckt!

Profitipps für perfektes glutenfreies Gebäck gibt Expertin Isabella Krätz in ihrer Bäckerei in Düsseldorf – sehr zur Freude von Sohn Benjamin, denn der nächste Kindergeburtstag steht an.

Wer die Familie aus dem Sauerland kennenlernen und sich die Tipps von Profikoch Björn Freitag und von der Back-Expertin Isabella Krätz anschauen möchte, kann diesen Film hier anschauen.

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Diabetes-Jugendtreff in Duisburg

Junge Menschen mit Diabetes haben in Duisburg jetzt einen Ort, an welchem sie sich austauschen können, die Freizeit aktiv zusammen verbringen oder einfach auch nur chillen können. Für Familien mit Diabetes sollen im Jugendtreff Veranstaltungen stattfinden. Hier kann sich jeder einbringen und mitgestalten.

Ständig über Diabetes quatschen, kann manchmal nerven. Aber in einer Diabetes-Gemeinschaft braucht es weniger Worte, wenn es um Diabetes geht. Vor allem zusammen chillen, kickern, Tischtennis spielen und eine Menge Spaß haben – das ist das Anliegen von Doreen Damaschke. Sie möchte die Diabetes-Jugend in Duisburg zusammenbringen und hat dafür eine tolle Location gefunden. Wer Lust hat vorbeizukommen, meldet sich bitte einfach bei Claudia an.