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Diabetes Mellitus – Typen, Ursachen, Behandlung

Wer glaubt, dass Diabetes mellitus, auch „Zuckerkrankheit“ genannt, nur einen kleinen Teil der Bevölkerung betrifft, irrt sich gewaltig.

Allein in Deutschland sind mehr als 7 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt, eine Steigerung von 38% im Vergleich zu 1998. Jeden Tag kommen um die 1500 Neuerkrankungen dazu.

Obwohl Diabetes heute schneller diagnostiziert werden kann, liegt die Dunkelziffer der Erkrankten alarmierend hoch: mehr als 2 Millionen Deutsche wissen nichts von ihrer Diabetes Erkrankung, da die Symptome oft nicht erkannt oder anderen Krankheiten zugeordnet werden.

Dabei verursacht Diabetes erhebliche Langzeitschäden, wie z.B. Nierenversagen, Gefäßschäden oder Schäden im Herz-Kreislauf-System. 

Die ersten zehn Jahre nach Erkrankung sind besonders entscheidend für den weiteren Verlauf und dem Risiko für Folgeerkrankung. Daher ist es ratsam sich ausreichend über die Symptome von Diabetes zu informieren.

Der Folgende Artikel wird Ihnen dabei helfen die verschiedenen Facetten von Diabetes besser zu verstehen und weitere Informationen zu den Symptomen, der Diagnose und der Behandlung liefern.

Verbreitung der Krankheit (Epidemiologie)

Während es 1980 noch um die 108 Millionen Diabeteserkrankte weltweit gab, ist diese Zahl bis 2014 auf schätzungsweise 422 Millionen Betroffene gestiegen.

Doch nicht nur der absolute Anstieg an Erkrankten ist besorgniserregend; auch der Anteil der Erkrankten prozentual zur Bevölkerung hat sich nach Angaben der WHO zwischen 1980 und 2014 von 4.7% auf 8.5% verdoppelt.

Diabetes-mellitus

Fast jeder Zehnte weltweit ist also von Diabetes betroffen. Allein in Deutschland gibt es mehr als 7 Millionen Erkrankungen, eine Steigerung um 38% im Vergleich zum Ende der 90er. Und täglich kommen 1500 Neuerkrankungen hinzu.

Ein Großteil der Diabetes Erkrankten weltweit leidet unter Diabetes Typ-2, einer Form von Diabetes die erst in späteren Lebensjahren als Resultat von mangelnder Bewegung und zunehmender Fettleibigkeit auftritt. Allein in Deutschland sind 6.9 Millionen Menschen von Diabetes Typ-2 betroffen.

Obwohl Diabetes eine Diagnose ist, mit der man weiterleben kann, war sie allein im Jahr 2012 für 1.5 Millionen Tode verantwortlich.

Zusätzlich sterben jährlich hunderttausende von Menschen an den Folgeerkrankungen, die durch Diabetes verursacht wurden.

43% dieser Tode geschehen bereits vor dem 70. Lebensjahr der Erkrankten. Diabetes ist daher keine Diagnose, die man als einfach abtun sollte.

Umso erschreckender ist es, dass die Dunkelziffer der Erkrankten in Deutschland bei rund 2 Millionen Menschen liegt, die nichts von ihrer Erkrankung wissen oder deren Symptome anderen Krankheiten zugeordnet wurden.

Es kann also nicht schaden, sich mit den Details von Diabetes mellitus auseinander zu setzen.

Welche verschiedenen Arten von Diabetes mellitus gibt es?

Definition & Klassifikation nach ICD-10

  • Typ-1 Diabetes: Primär insulinabhängige Form von Diabetes mellitus
  • LADA: Verzögert auftretende, autoimmunbedingt Form von Diabetes im Erwachsenenalter, die Diabetes Typ-1 ähnelt 
  • Typ-2 Diabetes: Nicht primär insulinabhängige Form von Diabetes mellitus
  • Typ-3 Diabetes: Sonderform von Diabetes mellitus, die sich weder Typ-1 oder Typ-2 Diabetes zuordnen lässt (z.B. MODY-Diabetes)
  • Gestationsdiabetes: Temporäre Form von Diabetes mellitus, die in der Schwangerschaft auftritt

Diabetes Typ 1

Beim Typ-1 Diabetes handelt es sich um eine primär insulinabhängige Form vom Diabetes mellitus.

Die Ursachen hierfür sind entweder ein absoluter Mangel an Insulin oder ein Versagen der Zellen in der Bauchspeicheldrüse, die Insulin produzieren.

Der Körper kann also nur sehr wenig oder gar kein Insulin herstellen. Diese Form von Diabetes tritt erstmals im Kindes- oder Jugendalter und ist bisher nur behandelbar, aber nicht heilbar.

Was hilft wirklich bei Diabetes Typ 2?

Machen Sie einen kurzen Test und finden Sie heraus, was Sie selbst gegen Diabetes Typ 2 unternehmen können:

Diabetes Typ 2

Beim Typ-2 Diabetes handelt es sich um eine nicht primär insulinabhängige Form des Diabetes mellitus.

Die Ursachen hierfür sind entweder eine verminderte Empfindlichkeit der Körperzellen für Insulin, eine sogenannten „Insulinresistenz“, oder eine jahrelange Überproduktion an Insulin, eine sogenannten „Insulinerschöpfung“.

In beiden Fällen ist es dem Körper erschwert bis unmöglich, den Zucker im Blut abzubauen.

Während Diabetes Typ 2 früher auch als „Altersdiabetes“ bezeichnet wurde, weil es meist bei älteren Menschen diagnostiziert wurde, erkranken heutzutage zunehmend auch junge Erwachsenen oder sogar Jugendliche an ihm.

Gründe hierfür sind neben erblichen Ursachen die Zunahme von Übergewicht und Bewegungsmangel in der Bevölkerung.

Von den mehr als 7 Millionen Diabetes Erkrankten liegt bei etwa 6,9 Millionen Menschen Diabetes Typ 2 vor. 

Latent Autoimmune Diabetes in Adults (LADA)

Unter dem Begriff LADA versteht man eine Sonderform von Diabetes Typ-1 („Diabetes Typ-1.5“), eine verzögerte, autoimmunbedinge Form von Diabetes, die erst im Erwachsenenalter auftritt. 

Das besondere an dieser Sonderform von Diabetes ist, dass sie oft erst im Alter von über 35 Jahren auftritt und für die ersten sechs Monate keiner Insulintherapie bedarf.

Eigenschaften, die eigentlich auf Diabetes Typ-2 schließen lassen würden. Deshalb wird LADA oft als Diabetes Typ-2 fehldiagnostiziert.

Jedoch entsteht LADA im Gegensatz zu Diabetes Typ-2 durch einen autoimmunen Prozess, bei dem sich Antikörper bilden, welche die insulinproduzierenden Zellen im Körper angreifen.

Eine Eigenschaft, die eigentlich auf Diabetes Typ-1 zutrifft. Da LADA klinische Merkmale von Diabetes Typ-1 und Typ-2 aufweist, wird es inoffiziell auch als Diabetes Typ-1,5 bezeichnet.

Offiziell ordnet man es jedoch als Sonderform unter Diabetes Typ-1 ein.

Die Ursachen für LADA sind, ähnlich wie bei Diabetes Typ-1, noch nicht vollständig geklärt.

Im Allgemeinen gilt, je jünger ein Patient mit einem zunächst nicht insulinpflichtigen Diabetes mellitus ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um einen LADA handelt.

Weitere Informationen zu LADA finden Sie hier: https://diabetesinformationsdienst.de/der-latent-autoimmune-diabetes-mellitus-im-erwachsenenalter-lada/

Diabetes Typ 3 (z.B. MODY-Diabetes)

Unter Typ-3 Diabetes sammelt man die Sonderformen von Diabeteserkrankungen, die weder Typ-1 noch Typ-2 Diabetes zugeordnet werden können.

Die Ursachen für diese Form von Diabetes mellitus liegen meist bei Gendefekten, Virus- oder Autoimmunerkrankungen, Chemikalien oder Medikamenten. Diese Form von Diabetes ist jedoch sehr selten.

Eine der prominentesten Formen von Diabetes Typ-3 ist der sogenannte MODY-Diabetes, Maturity Onset Diabetes of the Young.

Hierbei handelt es sich um eine seltene Form des Erwachsenendiabetes, der jedoch schon im Kindes- und Jugendalter auftritt.

Ursache hierfür ist eine spezielle Genveränderung der Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse. Erkennbar wird diese seltene Unterform von Diabetes Typ-3 meist durch ein fehlendes Übergewicht der Betroffenen und der Abwesenheit von für Diabetes Typ-1 typischen Autoimmunphänomene.

Schätzungen zu Folge betrifft MODY-Diabetes nur 1-2% der Diabeteserkrankten.

Weitere Informationen zu MOBY-Diabetes finden Sie hier: https://www.diabetesinformationsdienst-muenchen.de/erkrankungsformen/seltene-formen/index.html

Gestationsdiabetes

Bei der der sogenannten Schwangerschaftsdiabetes handelt es sich um eine Störung der Blutzuckerverarbeitung in der Schwangerschaft.

Der dadurch erhöhte Blutzucker kann sowohl die Schwangere als auch das Kind gefährden, auch wenn die Schwangerschaft in den meisten Fällen normal weiter verläuft.

Schwangerschaftsdiabetes tritt bei etwas 5% der Schwangerschaften auf, wird aber in vielen Fällen zu spät oder überhaupt nicht diagnostiziert. 

Wie erkenne ich Diabetes?

Symptome von Diabetes

In der Theorie scheinen sich die verschiedenen Formen von Diabetes mellitus klar gegeneinander abzugrenzen. In der Praxis ist dies jedoch um einiges schwieriger als es scheint, da die Symptomatiken oft nicht eindeutig sind.

Eine genauere Beschreibung der Symptome der verschiedenen Diabetes Formen finden Sie hier: Diabetes Symptome

Wie wird Diabetes festgestellt?

Die Diagnose

Besteht ein Verdacht auf Diabetes mellitus Typ 1 oder 2, ist es ratsam sich an den Hausarzt oder einen Facharzt für Innere Medizin und Endokrinologie/Diabetologie zu wenden.

Dort wird erst eine gründliche Anamnese durchgeführt, in der die Beschwerden genau geschildert und dokumentiert werden.

Im Anschluss wird eine Urinprobe abgegeben und ein Termin für eine Blutabnahme vereinbart, da die letztere nüchtern erfolgen muss. Anhand beider Proben kann der Arzt dann einen Diabetes-Test, den sogenannten Glukosetoleranztest, durchführen.

Genauere Informationen zum Glukosetoleranztest finden Sie hier: Diabetes Diagnose

Was hilft bei Diabetes Typ 2?

Ernährungsumstellung, Medikamente und Co. – machen Sie diesen kurzen Test und finden Sie heraus, was Sie selbst gegen Diabetes Typ 2 machen können:

Ursachen erkennen

Die verschiedenen Typen von Diabetes unterscheiden sich nicht nur in ihren Symptomen, sondern auch in ihren Ursachen.

Da die Ursachen für Diabetes oft Teil der Behandlung sind, ist es ratsam sich über die verschiedenen Ursachen genau zu informieren. 

Genauere Informationen über mögliche Ursachen von Diabetes mellitus finden Sie hier: Diabetes Ursachen

Behandlungsmöglichkeiten von Diabetes

Wir der Diabetes und seine Begleiterkrankungen rechtzeitig erkannt und richtig behandelt, lassen sich Folgeerkrankungen hinauszögern oder sogar verhindern.

Für jeden Typ von Diabetes gibt es daher zunächst zwei Ziele: kurzfristig sollen die akuten Symptome wie z.B. Durst, Müdigkeit und allgemeinem Unwohlsein in den Griff bekommen werden, langfristig gilt es die Folgeerkrankungen zu verhindern oder ihr Fortschreiten einzugrenzen.

In den Details unterscheiden sich die verschiedenen Diabetes Typen: so steht bei der Behandlung von Typ-1 Diabetes der Ersatz des fehlenden Insulins im Vordergrund, während bei der Behandlung von Typ-2 Diabetes der Aufbau einer geregelten und nachhaltigen Lebensweise und Ernährung im Vordergrund stehen.

Haben Sie Angst unter Diabetes zu leiden?

Diabetes Test: Machen Sie den online Diabetes Selbsttest

Sollten Sie unter Diabetes Symptomen leiden, ist es ratsam umgehend einen Arzt aufzusuchen. Um die Wartezeit zum Termin ein wenig zu überbrücken, können Sie in der Zwischenzeit den Online Diabetes Selbsttest des Bayrischen Staatsministeriums für Pflege und Gesundheit machen.

Weitere Informationen zum Diabetestest und den Link zum online Selbsttest finden Sie hier: Diabetes Test

Claudia-Michaela Fischer, Diabetes Selbsthilfe

Diabetes Selbsthilfe Interessengemeinschaft
Claudia-Michaela Fischer
Abtsleitenweg 16
97074 Würzburg

E-Mail: [email protected]
Tel: 030 / 20 16 77-33 

Quellen

  • https://www.gesundheitsinformation.de/diabetes-typ-2.2486.de.html
  • https://www.diabetesde.org/ueber_diabetes/was_ist_diabetes_/diabetes_in_zahlen
  • https://www.diabetesde.org/ueber_diabetes/was_ist_diabetes_/habe_ich_diabetes_/symptome_bei_diabetes_typ_1_und_typ_2
  • https://www.stmgp.bayern.de/vorsorge/diabetes/risiko-test/
  • https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/204871/9789241565257_eng.pdf;jsessionid=AD8E3D54E1DF416ADF13E060CCA50501?sequence=1
  • https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/diabetes.html
  • https://www.diabetesinformationsdienst-muenchen.de/erkrankungsformen/folgeerkrankungen/index.html