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Ursachen von Diabetes mellitus: Was kann Diabetes auslösen?

Sie haben bereits die Diagnose Diabetes erhalten und möchten sich darüber informieren, welche Ursachen hinter dieser Krankheit stecken? Oder Sie befürchten an Diabetes zu leiden und wollen sich darüber informieren, ob Sie einer der Risikogruppen für Diabetes angehören?

Dann sind Sie auf dieser Seite richtig. Im Folgenden werden Sie über die Ursachen von Diabetes Typ-1 und Typ-2 aufgeklärt, die wichtigsten Risikofaktoren für eine Erkrankung aufgezählt und Ihnen Verlinkungen zu detaillierten Beschreibungen der Krankheit, ihrer Symptome und ihrer Diagnose geboten. 

Ursachen und Risikofaktoren Diabetes Typ-1 und LADA-Diabetes

Beim Typ-1 Diabetes handelt es sich um eine primär insulinabhängige Form vom Diabetes mellitus. Der Körper kann nur sehr wenig bis gar kein Insulin herstellen.

Das liegt daran, dass im Körper Autoimmunprozesse ausgelöst werden, die dazu führen, dass sich Antikörper im Blut des Betroffenen bilden.

Diese Antikörper greifen die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse an, sodass der Körper nicht mehr in der Lage ist genug Insulin zu produzieren.

Obwohl man weiß, welche Prozesse hinter Diabetes Typ-1 stecken, ist die genaue Ursache, die den Autoimmunprozess auslöst, noch nicht bekannt.

Die Wissenschaft vermutet jedoch, dass die Genetik der Patienten eine Rolle spielt, da 10-15% der Diabetes Typ-1 Patienten unter 15 Jahren einen Verwandten ersten Grades haben, der ebenfalls an Diabetes erkrankt ist.

Außerdem ist es Forschern gelungen mehrere Genveränderungen zu identifizieren, die mit der Entstehung von Typ-1 Diabetes in Verbindung gebracht werden.

Eines steht aber fest: Diabetes Typ-1 ist weniger stark vererbbar als Diabetes Typ-2.

Des Weiteren vermuten Wissenschaftler, dass der schädliche Autoimmunprozess, der zu Diabetes Typ-1 führt, durch verschiedene äußere Faktoren ausgelöst oder begünstigt wird.

Solche äußeren Faktoren können mit der Ernährung zusammenhängen, im Verdacht stehen aber auch Krankheiten wie Mumps, Masern und Röteln. Eindeutige Zusammenhänge konnten jedoch bisher nicht nachgewiesen werden.

Was hilft bei Diabetes Typ 2?

Ernährungsumstellung, Medikamente und Co. – machen Sie diesen kurzen Test und finden Sie heraus, was Sie selbst gegen Diabetes Typ 2 machen können:

Genau wie bei Diabetes Typ-1 sind auch die Ursachen für den sogenannten LADA-Diabetes ungeklärt. Hier handelt es sich um einen im Erwachsenenalter einsetzenden Diabetes, der zunächst Merkmale vom Diabetes Typ-2 aufweist, nach einiger Zeit jedoch Diabetes Typ-1 immer ähnlicher wird.

Auch hier kann man Antikörper im Blut nachweisen, für deren Entstehung es noch keine stichhaltige Erklärung gibt.

Bei beiden Diabetes-Formen ist es aufgrund der ungeklärten Ursache schwierig Aussagen über Risikofaktoren zu machen.  Mehr Informationen über Diabetes Typ-1 oder LADA-Diabetes finden Sie hier: www.diabetes-selbsthilfe.com/diabetes-mellitus

Ursachen und Risikofaktoren Diabetes Typ-2

Im Gegensatz zum Typ-1 Diabetes weiß man beim Typ-2 Diabetes besser über die Ursachen Bescheid. Fest steht: Die Veranlagung zu Diabetes Typ-2 ist erblich.

Studien mit eineiigen Zwillingen konnten feststellen, dass fast immer beide Zwillinge an Diabetes Typ-2 erkrankten. Beim Diabetes Typ-1 geschah dies nur bei einem Drittel der eineiigen Zwillingspärchen. Doch die Veranlagung allein ist der einzige ausschlaggebende Faktor.

Ganz im Gegenteil, selbst bei Menschen mit erblicher Vorbelastung muss es nicht zum Ausbruch der Krankheit kommen, wenn der Lebensstil stimmt.

Denn Diabetes Typ-2 wird zusätzlich zur genetischen Veranlagung auch durch einen ungesunden Lebensstil mit starkem Übergewicht und Bewegungsmangel gefördert, da diese die sogenannte Insulinresistenz begünstigen.

Ein insulinresistenter Körper produziert anfangs noch genug Insulin, jedoch werden die Körperzellen zunehmend unempfindlich dagegen.

Daher reicht auch die vorhandenen Insulinmenge nicht mehr aus, um den Blutzucker in die Zellen einzuschleusen. Der Blutzucker erhöht sich.

Übergewicht und Fettleibigkeit begünstigen eine Insulinresistenz insofern, dass das Fettgewebe des Betroffenen Botenstoffe ausschütten, die diese Entwicklung weiter vorantreiben.

Ein ausgewogener und gesunder Lebensstil kombiniert mit ausreichend Bewegung sind daher die beste Prävention gegen Diabetes Typ-2 – nicht nur für Menschen mit erblicher Veranlagung.

Des Weiteren kann auch ein Fehlen von Darmhormonen ausschlaggebend für die Erkrankung sein. Normalerweise sorgen bestimmte Darmhormone, sogenannt Inkretine, dafür, dass der Körper durch ausreichende Insulinausschüttung dazu in der Lage ist den Blutzucker abzubauen.

Was hilft bei Diabetes Typ 2?

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Jedoch wird bei manchen Diabetes Typ-2 Patienten vermutet, dass die Ausschüttung oder Wirkung eben dieser Darmhormone vermindert ist, sodass keine angemessene Insulinausschüttung erfolgt.

Diese Theorie ist jedoch bisher nur eine Vermutung und im Gegensatz zu den vorher genannten Ursachen noch nicht ausreichend belegt.

Da viele der Risikofaktoren für Diabetes Typ-2 beeinflussbar sind, ist es sinnvoll sich diese vor Augen zu führen und bei Bedarf den eigenen Lebensstil präventiv anzupassen. Zu den Risikofaktoren für Diabetes Typ-2 gehören:

  • genetische Veranlagung (Diabetes Typ-2 Erkrankungen in der Familie)
  • Übergewicht, Fettleibigkeit und Adipositas
  • Bewegungsmangel
  • Rauchen
  • ballaststoffarme, fett- und zuckerreiche Ernährung
  • bestimmte Medikamente, die den Zuckerstoffwechsel verschlechtern (z.B. die Verhütungspille, Antidepressiva, Blutdrucksenker)
  • zunehmendes Alter
  • hormonelle Erkrankungen

Mehr Informationen über Diabetes Typ-2 finden Sie hier: www.diabetes-selbsthilfe.com/diabetes-mellitus

Ursachen Diabetes Typ-3

Unter dem Begriff Diabetes Typ-3 versteht man all die Sonderformen von Diabetes, die sich weder Diabetes Typ-1 noch Diabetes Typ-2 zuordnen lassen.

Man unterteilt Typ-3 Diabetes nach seinen Ursachen in acht verschiedenen Untergruppen:

  • Diabetes Typ-3a (MODY-Diabetes): Gendefekte in den Insulin-produzierenden Betazellen
  • Diabetes Typ-3b: Gendefekte in der Insulinwirkung
  • Diabetes Typ-3c (pankreopriver Diabetes): Erkrankung der Bauchspeicheldrüse 
  • Diabetes Typ-3d: Erkrankung/Störungen des Hormonsystems
  • Diabetes Typ-3e: Chemikalien oder Medikamente
  • Diabetes Typ-3f: Viren
  • Diabetes Typ-3g: Autoimmunerkrankungen
  • Diabetes Typ-3h: genetische Syndrome

Weitere Informationen zu den Ursachen von Diabetes Typ-3 finden Sie hier: www.diabetes-selbsthilfe.com/diabetes-mellitus

Ursachen und Risikofaktoren Schwangerschaftsdiabetes

Die Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) kann ab der 20. Schwangerschaftswoche entstehen. Ursachen hierfür sind der gesteigerte Insulinbedarf in der Schwangerschaft bzw. eine gesteigerte Insulinresistenz, die sich entweder durch einen „echten Insulinmangel“ oder einen „relativen Insulinmangel“ bemerkbar machen.

Während der Schwangerschaft benötigt die Mutter zunehmend mehr Energie, sodass im Körper vermehrt Glukose freigesetzt wird.

Daher muss die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin produzieren, damit die Glukose in die Zellen überführt werden kann.

Jedoch ist bei manchen schwangeren Frauen die Bauchspeicheldrüse nicht in der Lage, den gesteigerten Insulinbedarf abzudecken. Es kommt zu einem echten Insulinmangel.

Um die Bauchspeicheldrüse zu unterstützen, werden im ersten Trimester der Schwangerschaft bestimmte Hormone vermehrt ausgeschüttet. Diese sollen dafür sorgen, dass die Zellen sensibler auf Insulin reagieren.

Kommt eine Frau jedoch in das zweite oder dritte Trimester, kann sich die Zusammensetzung dieser Hormone verändern, sodass die Zellen eine zunehmende Insulinresistenz entwickeln.

Obwohl genug Insulin vorhanden ist, kann die im Blut vorhandene Glukose nicht ausreichend abgebaut werden, es kommt zu einem relativen Insulinmangel.

Es gibt eine ganze Reihe von Faktoren, die das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes erhöhen können:

  • Übergewicht (Fettleibigkeit oder Adipositas)
  • Typ-2 Diabetes bei Eltern und/oder Geschwistern
  • Alter über 35
  • Wiederholte Fehlgeburten
  • Schwangerschaftsdiabetes in vorherigen Schwangerschaften
  • Einnahme bestimmter Medikamente (Blutdrucksenker, Kortison)
  • Polyzystisches Ovarialsyndrom
  • Rauchen
Claudia-Michaela Fischer, Diabetes Selbsthilfe

Diabetes Selbsthilfe Interessengemeinschaft
Claudia-Michaela Fischer
Abtsleitenweg 16
97074 Würzburg

E-Mail: [email protected]
Tel: 030 / 20 16 77-33 

Quellen

  • https://www.gesundheitsinformation.de/diabetes-typ-2.2486.de.html
  • https://www.diabetesde.org/ueber_diabetes/was_ist_diabetes_/diabetes_in_zahlen
  • https://www.diabetesde.org/ueber_diabetes/was_ist_diabetes_/habe_ich_diabetes_/symptome_bei_diabetes_typ_1_und_typ_2
  • https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/typ-2-diabetes/ursachen-risikofaktoren.html
  • https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/typ-1-diabetes/ursachen-risikofaktoren.html
  • https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/diabetes.html
  • https://diabetesinformationsdienst.de/ueber-diabetes/diabetes-typen/schwangerschaftsdiabetes-gestationsdiabetes/
  • https://www.netdoktor.de/krankheiten/diabetes-mellitus/diabetes-typ-3/