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Symptome bei Diabetes – Wie erkenne ich Diabetes?

Wer glaubt, dass Diabetes mellitus, auch „Zuckerkrankheit“ genannt, nur einen kleinen Teil der Bevölkerung betrifft, irrt sich gewaltig.

Allein in Deutschland sind mehr als 7 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt, eine Steigerung von 38% im Vergleich zu 1998. Jeden Tag kommen um die 1500 Neuerkrankungen dazu. 

Gerade die ersten Jahre nach der Diabetes Erkrankung sind besonders entscheidend für den weiteren Verlauf und dem Risiko für Folgeerkrankung. Doch nicht immer wird der Diabetes rechtzeitig erkannt.

Oft werden die Symptome schlicht und einfach nicht mit Diabetes in Verbindung gebracht oder anderen Ursachen zugeordnet.

Nicht ohne Grund liegt die Dunkelziffer der Erkrankten in Deutschland bei über 2 Millionen Menschen.

Daher ist es ratsam sich ausreichend über die Symptome von Diabetes zu informieren. Allgemein wird zwischen drei Typen von Diabetes unterscheiden: Diabetes Typ-1, Typ.

Hinzu kommen dann noch weitere Sonderformen (unter anderem LADA-Diabetes und Schwangerschaftsdiabetes). Weitere Informationen zu den verschiedenen Arten von Diabetes mellitus finden Sie hier: www.diabetes-selbsthilfe.com/diabetes-mellitus

Der Folgende Artikel wird Ihnen dabei helfen die Unterschiede zwischen den verschiedenen Diabetes Formen zu verstehen und die Symptome dieser zusammenfassen.

Symptome bei Diabetes Typ-1 

Diabetes Typ 1 hat zwei Hauptursachen: einen absoluten Mangel an Insulin, dem Hormon, welches die Aufnahme von Zucker ins Blut ermöglicht, oder ein Versagen der Zellen in der Bauchspeicheldrüse, welche Insulin produzieren.

Der Körper kann also nur sehr wenig oder gar kein Insulin herstellen. Diese Form von Diabetes beginnt meist schon im Kindes- oder Jugendalter und ist bisher nicht heilbar.

Diabetes Typ 1 macht sich durch ein meist abruptes Einsetzen der folgenden Beschwerden bemerkbar:

  • extremer Durst und häufiges Wasserlassen
  • ungewollter Gewichtsverlust innerhalb weniger Wochen
  • Schwächegefühl oder Schwindel
  • auffällige Leistungsminderung begleitet durch Müdigkeit
  • stark beeinträchtigtes Allgemeinbefinden
  • gehäufte Infektionen (Harnwegsinfektion, Pilzerkrankungen)
  • Übelkeit und Bauchschmerzen

Die oben genannten Symptome sind das Resultat einer insulinbedingten Überzuckerung, da der Körper nicht in der Lage ist den Zucker im Blut aufzunehmen und abzubauen.

Sollten Sie diese Anzeichen bei sich oder Ihrem Kind beobachten, sollte daher umgehend ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden.

Symptome bei Diabetes Typ-2 

Diabetes Typ 2 hat ebenfalls zwei Hauptursachen: eine verminderte Empfindlichkeit der Körperzellen für Insulin, eine sogenannten „Insulinresistenz“, oder eine jahrelange Überproduktion an Insulin, eine sogenannten „Insulinerschöpfung“.

In beiden Fällen ist es dem Körper erschwert bis unmöglich, den Zucker im Blut abzubauen.

Während Diabetes Typ 2 früher auch als „Altersdiabetes“ bezeichnet wurde, weil es meist bei älteren Menschen diagnostiziert wurde, erkranken heutzutage zunehmend auch junge Erwachsenen oder sogar Jugendliche an ihm.

Gründe hierfür sind neben erblichen Ursachen die Zunahme von Übergewicht und Bewegungsmangel in der Bevölkerung.

Von den mehr als 7 Millionen Diabetes Erkrankten liegt bei etwa 6,9 Millionen Menschen Diabetes Typ 2 vor. Diabetes Typ 2 macht sich durch die folgenden Beschwerden erkennbar:

  • allgemeines Unwohlsein
  • zunehmende Müdigkeit und Schlappheit
  • gehäufte Infektionen (Harnwegsinfektion, Pilzerkrankungen)
  • trockenen Haut, Juckreiz
  • Muskelkrämpfe
  • psychische Veränderungen wie aggressives Verhalten
  • Sehverschlechterung, wechselnde Sehstärke
  • diabetische Folgeerkrankungen (wie z.B. Nervenschäden und Durchblutungsstörungen)

Diese Form von Diabetes ist besonders heimtückisch, da die Symptome meist unbemerkt bleiben oder anderen Ursachen zugeordnet werden.

Wird Diabetes Typ 2 dann diagnostiziert, liegen oft schon die Folgeerkrankungen vor.

Sollten Sie diese Symptome bei sich bemerken, sollten Sie daher umgehend einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.

Was hilft bei Diabetes Typ 2?

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Symptome bei LADA 

Der Begriff LADA (latent autoimmune diabetes in adults) beschreibt eine Sonderform des Diabetes Typ-1, die erst im Erwachsenenalter auftritt und in den ersten sechs Monaten keiner Insulinbehandlung bedarf.

Gerade deswegen wird es oft als Diabetes Typ-2 fehldiagnostiziert.

Im Gegensatz zu Diabetes Typ-2 entsteht LADA jedoch durch einen autoimmunen Prozess, bei dem sich Antikörper bilden, welche die insulinproduzierenden Zellen im Körper angreifen.

Dadurch entsteht ein Insulinmangel im Blut des Erkrankten. Je nach Ausmaß des Insulinmangels macht sich LADA durch folgende Symptome (mehr oder weniger ausgeprägt) bemerkbar:

  • häufiges Wasserkassen
  • starker Durst
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • ungewollte Gewichtsabnahme

Sollten Sie diese Symptome vermehrt bei Ihnen auftreten, ist es ratsam, umgehend einen Arzt aufzusuchen.

Wie zuvor bereits erwähnt, wird LADA oft als Diabetes Typ-2 fehldiagnostiziert, da es anfangs keiner Behandlung mit Insulin Bedarf.

Dieses Merkmal von LADA lässt aber üblicherweise nach einiger Zeit (ca. sechs Monaten) nach, was sich anhand erhöhter Blutzuckerwerte bemerkbar macht.

Außerdem sind Betroffene im Gegensatz zu Typ-2 Diabetikern oftmals nicht übergewichtig oder verlieren sogar ungewollt an Gewicht.

Symptome bei Diabetes Typ-3

Als Diabetes Typ-3 fasst man alle Formen von Diabetes zusammen, die weder Diabetes Typ-1 noch Diabetes Typ-2 oder Gestationsdiabetes zugeordnet werden können.

Man unterteilt Typ-3 Diabetes nach seinen Ursachen in acht verschiedenen Untergruppen:

  • Diabetes Typ-3a (MODY-Diabetes): Gendefekte in den Insulin-produzierenden Betazellen
  • Diabetes Typ-3b: Gendefekte in der Insulinwirkung
  • Diabetes Typ-3c (pankreopriver Diabetes): Erkrankung der Bauchspeicheldrüse 
  • Diabetes Typ-3d: Erkrankung/Störungen des Hormonsystems
  • Diabetes Typ-3e: Chemikalien oder Medikamente
  • Diabetes Typ-3f: Viren
  • Diabetes Typ-3g: Autoimmunerkrankungen
  • Diabetes Typ-3h: genetische Syndrome

Leider sind die Symptome für Diabetes Typ-3 in der Praxis nicht leicht zu erkennen, sodass oftmals Diabetes Typ-1 oder Typ-2 fehldiagnostiziert werden.

Was hilft wirklich bei Diabetes Typ 2?

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Wie wird Diabetes festgestellt? Die Diagnose

Besteht ein Verdacht auf Diabetes mellitus Typ 1 oder 2, ist es ratsam sich an den Hausarzt oder einen Facharzt für Innere Medizin und Endokrinologie/Diabetologie zu wenden.

Dort wird erst eine gründliche Anamnese durchgeführt, in der die Beschwerden genlau geschildert und dokumentiert werden.

Im Anschluss wird eine Urinprobe abgegeben und ein Termin für eine Blutabnahme vereinbart, da die letztere nüchtern erfolgen muss.

Anhand beider Proben kann der Arzt dann einen Diabetes-Test, den sogenannten Glukosetoleranztest, durchführen. Genauere Informationen zum Glukosetoleranztest finden Sie hier: 

Verlinkung T003

Claudia-Michaela Fischer, Diabetes Selbsthilfe

Diabetes Selbsthilfe Interessengemeinschaft
Claudia-Michaela Fischer
Abtsleitenweg 16
97074 Würzburg

E-Mail: [email protected]
Tel: 030 / 20 16 77-33 

Quellen

  • https://www.gesundheitsinformation.de/diabetes-typ-2.2486.de.html
  • https://www.diabetesde.org/ueber_diabetes/was_ist_diabetes_/habe_ich_diabetes_/symptome_bei_diabetes_typ_1_und_typ_2
  • https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/diabetes.html
  • https://www.diabetesinformationsdienst-muenchen.de/erkrankungsformen/folgeerkrankungen/index.html
  • https://www.diabetesinformationsdienst-muenchen.de/en/forms-of-metabolic-diseases/lada-late-autoimmune-diabetes-in-adults/index.html