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Diabetes

Wie sieht eine gute Ernährung bei Diabetes aus?

Eine gesunde Ernährung ist nicht nur die Grundlage für ein gesunden Lebens, sondern auch die Grundlage für eine erfolge Diabetes Therapie für Typ-2 Diabetiker.

Zusammen mit einem intensiven Bewegungsprogramm kann allein die Umstellung der Ernährung einen Typ-2 Diabetes (je nach Fortschritt der Krankheit) bereits so gut im Schach halten, dass keine medikamentöse Behandlung notwendig ist.

Auch wenn Typ-1 Diabetiker im Gegensatz zu Typ-2 Diabetikern nicht ohne eine Insulintherapie auskommen, kann auch ihnen eine gesunde Ernährung nicht schaden. Vor allem dann nicht, wenn Übergewicht im Spiel ist.

Von heute auf morgen seine gesamte Ernährung umzustellen, fällt niemandem einfach. Zunächst einmal ist es wichtig sich bewusst zu machen, welche Nährstoffe Bestandteil einer diabetesgerechten Ernährung sind, und welche nicht.

Diese Seite wird Ihnen dabei helfen, sich über die Bestandteile einer diabetesgerechten Ernährung und deren Hintergründe zu informieren, und Ihnen ein paar Tipps für den Alltag mit auf den Weg geben.

Was hilft wirklich bei Diabetes Typ 2?

Machen Sie einen kurzen Test und finden Sie heraus, was Sie selbst gegen Diabetes Typ 2 unternehmen können:

Ziele einer guten Ernährung bei Diabetes 

Das Hauptziel einer diabetesgerechten Ernährung ist es, den Blutzucker im Gleichgewicht zu halten.

Das bedeutet, dass der Patient weder an Überzuckerung noch an Unterzuckerung leiden sollte. 

Es ist allgemein bekannt, dass Übergewicht zu körperlichen Schäden führen kann. In Bezug auf Diabetes ist Übergewicht deshalb problematisch, da der Körper aufgrund des erhöhten Körperfettanteils eben dieses Fett zur Energiegewinnung nutzt – und nicht die Glukose im Blut.

Dies führt zu einer Erhöhung des Blutzuckers. Deshalb ist ein weiteres Ziel der diabetesgerechten Ernährung der Abbau von Übergewicht. 

Während eine diabetesgerechte Ernährung kurzfristig vermeiden soll, dass der Blutzucker eines Patienten aus der Bahn gerät, soll sie langfristig zu einem Abbau von Übergewicht beitragen, um die folgenden Ziele zu erreichen:

  • optimierte Blutfettwerte
  • normengerechte Blutzucker- und HbA1c-Werte
  • normaler Blutdruck

Nur so können Folgeschäden von Diabetes (z.B. Nierenschäden oder Herz-Kreislauferkrankungen) verhindert oder zumindest abgeschwächt werden.

Um den optimalen Erfolg zu erzielen, sollte der Ernährungsplan eines Diabetikers individuell auf seine Bedürfnisse abgestimmt und mit einem entsprechenden Bewegungsprogramm kombiniert werden. Eine Diabetikerschulung kann hier weiterhelfen.

Was hilft wirklich bei Diabetes Typ 2?

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Ernährungsumstellung bei Diabetes- muss das sein?

Kurz gesagt: Ja! Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist nicht nur die Basis für eine erfolgreiche Diabetes-Therapie, sondern verhindert auch langfristige Folgeschäden. 

Ohne eine grundlegende Umstellung der Ernährung sind auch die Medikamente oft nutzlos, doch wenn man sich an bestimmte Regeln und Richtwerte hält, kann sie eine medikamentöse Therapie sogar überflüssig machen.

Rezepte bei Diabetes

Seine Ernährung von heute auf morgen umzustellen ist sicher kein Zuckerschlecken. Alte Essgewohnheiten müssen hinterfragt werden, neue Gerichte kommen auf den Speiseplan. Doch wie kommt man an geeignete und leckere Rezepte?

Kein Problem. In einer Gesellschaft, in der immer mehr Menschen an Diabetes erkranken, gibt es zahlreiche Kochbücher, Blogs und Internetseiten, die einem die Rezepte geradezu um die Ohren schmeißen. Wir können Ihnen sehr diesen Ratgeber vom NDR empfehlen: https://www.ndr.de/ratgeber/kochen/rezepte/rezeptdb224.html

Es wird seine Zeit brauchen, bis Sie sich an diesen neuen Lebensstil gewöhnt haben. Doch mit den richtigen Rezepten, können Sie Diabetes geschmackvoll den Kampf ansagen.

Was ist gut und was ist schlecht für Diabetiker?

Als Diabetiker dürfen Sie zunächst einmal fast alles essen. Für eine diabetesgerechte Ernährung ist es jedoch wichtig, sich mit den Auswirkungen einzelner Nährstoffe auf den Körper, vor allem auf den Blutzucker, auseinander zu setzen.

Der folgende Abschnitt enthält eine kurze Übersicht über die wichtigsten Hauptnährstoffe und deren Auswirkungen für Diabetiker. 

Kohlenhydrate und Zucker

Kohlenhydrate sind die einzigen Nährstoffe, die einen direkten Effekt auf unseren Blutzuckerspiegel haben. Deswegen sollten Sie bei ihnen besonders vorsichtig sein, um Unter- und Überzuckerungen zu vermeiden.

Bei der Kohlenhydratzufuhr und deren Auswirkung auf den Körper kommt es nicht nur auf die Menge an Kohlenhydrate an. Auch die Art der Kohlenhydrate ist von Bedeutung, da die verschiedenen Arten unterschiedlich schnell ins Blut gehen.

Während Weißmehlprodukte schnell vom Blut aufgenommen werden, gehen ballaststoffreichere Lebensmittel, wie z.B. Vollkornprodukte, viel langsamer ins Blut über.

Doch woher weiß ich, wie blutzuckersteigernd sich Kohlenhydrate auf meinen Körper auswirken? Dabei kann Ihnen der glykämische Index (GI) helfen.

Der GI teilt Nahrungsmittel, die Kohlenhydrate enthalten, nach deren Auswirkungen auf den Blutzucker ein. Der GI wird in Prozent ausgedrückt und kann dabei Werte zwischen 0 (sehr langsame Aufnahme) und 100 Prozent (sofortige Aufnahme) annehmen.

Für Diabetiker empfiehlt es sich daher, Lebensmittel mit einem möglichst kleinen GI zu sich zu nehmen.

Was hilft wirklich bei Diabetes Typ 2?

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Fette

Fett ist nicht gleich Fett. Ähnlich wie bei Kohlenhydraten gibt es verschiedenen Arten von Fetten, bzw. von Fettsäuren, die unterschiedlich starke Auswirkungen auf den Körper haben.

So gelten ungesättigte und mehrfach ungesättigte Omega-3 Fettsäuren als wertvoll, da sie Blutfette positiv beeinflussen können. 

Gesättigte Fettsäuren hingegen sollte ein Diabetiker meiden, da sie den Cholesterinspiegel im Blut ansteigen lassen.

Dies führt zu Schäden and Blutgefäßen und einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Gesättigte Fettsäuren sind in Fleisch- und Milchprodukten enthalten.

Die ideale Ernährung eines Diabetikers bevorzugt also ungesättigte Fettsäuren aus pflanzlichen Ölen (z.B. Rapsöl oder Olivenöl) und Fisch.

Eiweiß

Liegen beim Diabetiker keine Nierenschäden vor, so sollten etwa 10 bis 20 % seines täglichen Energiebedarfs durch Proteine (Eiweiße) abgedeckt werden.

Proteine weisen einen hohen Sättigungsgrad auf und neuere Studien weisen darauf hin, dass eine eiweißreiche Ernährung dazu beiträgt, dass Ernährungsumstellungen und Diäten länger durchgehalten werden.

Somit sind Proteine ein unverzichtbarer Bestandteil der Ernährung eines Diabetes-Patienten.

Vitamine, Ballaststoffe & Co

Vitamine, Mineralstoffe (z.B. Magnesium) und Spurenelemente (z.B. Eisen) sind nicht nur überlebenswichtige Mikronährstoffe, sondern unterstützen den Körper auch in einigen anderen Belangen: So tragen sogenannte Ballaststoffe (Nahrungsfasern, die unser Körper unverdaut ausscheidet) dazu bei, den Anstieg des Blutzuckers durch die restliche Nahrung abzubremsen.

Doch nicht nur das. Ballaststoffe unterstützen die Darmfunktion und halten zudem länger satt. Eine Eigenschaft, die besonders hilfreich ist, wenn es darum Übergewicht zu reduzieren. 

Vitamine und andere Mikronährstoffe sind notwendig, um den Körper vor Infekten zu schützen. Doch Vorsicht: Wer denkt, diese Nährstoffe durch einen übermäßigen Konsum von Obst zu sich nehmen zu können, täuscht sich.

Denn Obst (vor allem Weintrauben, Ananas und Bananen) enthält viel Trauben- und Fruchtzucker, welches einen starken Anstieg des Blutzuckers verursachen kann.

Daher sollte man Obst mit Vorsicht oder in Kombination mit Joghurt oder Quark konsumieren.

Zusammenfassend kann man also sagen, dass Vitamine, Ballaststoffe und Co ein fester Bestandteil einer diabetesgerechten Ernährung sein sollten. Experten empfehlen mindestens drei Portionen Gemüse und Salat und ein bis zwei Portionen Obst am Tag.

Alkohol

Auch wenn Alkohol nicht gänzlich tabu ist, sollten erwachsene Diabetiker darauf achten, nur kleine Mengen zu sich zu nehmen. Eine kleine Menge meint 20g am Tag für Frauen und ein Tageslimit von 20g für Männer. 

Zur Orientierung: 20g Alkohol entsprechen in etwa einem halben Liter Bier oder einem Glas Wein (0,2l).

Warum ist es so wichtig, nicht zu viel Alkohol zu sich zu nehmen? Mal abgesehen von all den anderen Schäden, die Alkohol verursachen kann, blockiert Alkohol die Glukose-Freisetzung der Leber.

Der Blutzucker sinkt und die Gefahr einer Unterzuckerung steigt. Daher sollten sich Diabetiker nicht nur an das vorgeschriebene Tageslimit halten, sondern ebenfalls darauf achten Alkohol nur in Kombination einer kohlenhydratreichen Mahlzeit zu sich zu nehmen.

5 praktische Tipps für den Alltag

1. Der Trick liegt im Verhältnis

Es gibt drei Hauptnährstoffe, die uns täglich mit Energie versorgen: Kohlenhydrate, Fette und Eiweiß. Für eine diabetesgerechte Ernährung kommt es auf das Verhältnis dieser drei Hauptnährstoffe an.

Experten empfehlen, dass der Anteil von Kohlenhydrate 45 bis 60 Prozent beträgt, Fett 25 bis 35 Prozent und Eiweiß etwas 10 bis 20 Prozent.

2. Es kommt darauf an, was Sie trinken

Um den Blutzucker besser abbauen zu können, ist es wichtig, dass sie viel trinken. Doch nicht jede Flüssigkeit ist erlaubt. Am besten greifen sie täglich zu 1,5 bis 2l Wasser und verzichten auf Softdrinks. Alternativ ist ungesüßter Tee auch erlaubt.

Alkohol darf in mäßigen Mengen konsumiert werden.

3. Gut für die Knochen, schlecht für Diabetiker

Nicht alles, was allgemein als gesund gilt, ist auch für Diabetiker geeignet. So sind z.B. Milch und Milchprodukte wichtig für gesunde Knochen, enthalten aber schlechte Fette. Ein No-Go als Diabetiker. Um nicht ganz auf sie verzichten zu müssen, sollten Sie daher zu fettarmen Varianten greifen.

Ähnliches gilt für Obst. Vitamine sind gut und wichtig, doch die im Obst enthaltene Glukose darf nicht außer Acht gelassen werden. Genießen Sie Obst daher in Maßen.

4. Naschen erlaubt

Süßigkeiten, Knabberzeug und Gebäck bringen wenige Nährstoffe mit sich, dafür aber eine hohe Energiedichte. Ganz auf sie zu verzichten, kann gerade am Anfang unmöglich erscheinen. Aber keine Sorge: Sie müssen dem Feind nicht ganz abschwören.

Eine kleine Portion am Tag zu naschen ist erlaubt – unter der Voraussetzung, dass Sie sich den restlichen Tag über gesund ernähren und sich ausreichend bewegen.

5. Zurück zum Ursprung

Fertig verarbeitete Lebensmittel aus dem Supermarkt mögen lecker schmecken, sie enthalten jedoch viel Zucker und viel Salz. Beides regt den Appetit und verführt Sie dazu, mehr zu essen.

Daher sollten Sie in Zukunft versuchen, einen Großteil Ihrer Nahrung selbst zuzubereiten und dabei auf übermäßiges Salzen oder Zuckern zu verzichten.

Kaufen Sie an Stelle der fertigen Tomatensauce einfach frische Tomaten und bereiten Sie die Sauce selbst zu. Und frische Lasagne nach eigenem Rezept schmeckt auch viel besser als die Lasagne aus der Tiefkühltruhe.  

Die Umstellung der Ernährung ist nicht einfach – doch sie lohnt sich

Im Idealfall erspart Ihnen eine gesunde Ernährung nicht nur eine medikamentöse Behandlung (mit all ihren Nebenwirkungen), sondern verhilft Ihnen auch zu einem besseren Lebensgefühl und mehr Energie.

Lassen Sie sich daher von Rückschlägen nicht entmutigen. Ihr Körper wird es Ihnen danken.

Was hilft wirklich bei Diabetes Typ 2?

Machen Sie einen kurzen Test und finden Sie heraus, was Sie selbst gegen Diabetes Typ 2 unternehmen können:

Diabetes Selbsthilfe, Claudia-Michaela Fischer

Diabetes Selbsthilfe Interessengemeinschaft
Claudia-Michaela Fischer
Abtsleitenweg 16
97074 Würzburg

E-Mail: [email protected]

Quellen

  • https://www.diabetes-news.de/wissen/praevention/primaerpraevention-typ-1-diabetes
  • https://www.gesundheitsinformation.de/medikamente-bei-typ-2-diabetes.2486.de.html?part=behandlung-2n
  • https://www.diabetesstiftung.de/11-tipps-zur-praevention
  • https://www.diabetesde.org/diabetes-medikamente
  • https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/typ-2-diabetes/medikamente-gegen-typ-2-diabetes.html
  • https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/diabetes.html
  • https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/diabetes/wie-kann-ich-diabetes-vorbeugen-2013500